Dienstag, 27. November 2012

Schlechter Eindruck vom Gratitude & Sayonara Kaede

Im Vorfeld war ich noch sehr begeistert davon, dass bei uns in München das erste Gratitude eröffnen würde.
Nachdem ich nun vergangene Woche das erste Mal dort war, muss ich leider sagen, dass der Laden in seiner jetzigen Form mindestens eine Ernüchterung wenn nicht sogar eine herbe Enttäuschung ist.
Da das Gratitude in einer sehr beliebten Gegend mit hohen Mieten eröffnet hat und alle Zutaten bio sind, war klar, dass der Laden nicht auf niedrige Preise ausgelegt ist.
7,80 Euro für eine Tagessuppe und 8,50 Euro für einen Smoothie (+Spinat: +1,50 Euro) sind aber Preise, die meine Erwartungen übertroffen haben. Eigentlich wollte ich dort nach getaner Gartenarbeit einen Happen essen gehen; nach Blick in die Karte entschied ich mich dann aber, nur einen Cappuccino mit Mandelmilch zu trinken (soweit ich mich erinnere 3,50 Euro). Der schmeckte auf jeden Fall gut.
Würde es sich um ein ansprechendes Restaurant mit stilvollem Ambiente handeln, wäre der Gedanke daran ja vertretbar, alle paar Monate gutes Geld für hochwertige Zutaten auszugeben und im Gratitude einen netten Abend zu verbringen; das Interieur ist allerdings vollkommen geschmacklos geraten. Die matschig-graue Farbgebung des Raumes versprüht den Charme von wochenlangem Nieselregen, die indirekte Beleuchtung durch eine abgedeckte Lichtzeile beschrieb meine Begleitung als "wohl von einem Krankenhaus inspiriert". Als Sitzgelegenheiten müssen hauptsächlich kleine Hocker ohne Lehne herhalten, die am ehesten für den Mittagstisch einer KiTa geeignet wären.
Wenn das Geld wirklich einmal extrem locker sitzt und der Kühlschrank an einem Sonntag nichts hergibt, werde ich vielleicht auf mehr als nur einen Drink zurückkommen und vom Essen berichten.

Leider schließt am 30. November auch noch das Kaede - ein netter veganer Japaner in München, bei dem ebenfalls immer nur Bio-Zutaten verwendet wurden. Wer es die nächsten Tage noch schafft, kann also noch ein letztes Mal auf Avocadoburger und Sushi vorbeischauen. Am Wochenende (1. und 2. Dezember) gibt es dann jeweils von 10-17 Uhr einen Flohmarkt im Kaede, bei dem Geschirr, Büchersammlung und einiges mehr verkauft werden.
Hoffentlich gibt es in der Zukunft wieder etwas vom Betreiber zu hören/essen.
Sayonara Kaede!

Montag, 19. November 2012

Auf "buch24.de" Bestellungen ohne Haribo aufgeben

Auf buch24.de habe ich schonmal vor einem Jahr bestellt. Damals dachte ich noch, es sei nur ein unglücklicher Zufall gewesen, dass meiner Bestellung ein kleines Tütchen Gummibärchen von Haribo beigelegt worden war.
Heute habe kam meine zweite Bestellung an - ich bestelle dort immer meinem Taschenkalender - und es lagen wieder Gummibärchen im Paket, die abermals im Müll landeten.

Ich habe deshalb eine E-Mail an das Versandhaus geschrieben, und es ist wohl so, dass diese Päckchen allen Bestellungen beigelegt werden. Mir wurde für die Zukunft folgender Tipp gegeben:
auf der letzten Seite der Bestellung gibt es ein Feld in dem Sie uns Informationen zu Ihrer Bestellung mitteilen können. Schreiben Sie dort bitte folgendes hinein "ACHTUNG - KEINE Gummibärchen der Sendung beilegen" - wir werden dies dann beim Versand berücksichtigen.
Wer also eine Bestellung bei buch24.de aufgeben will, sollte diesen Zusatz nicht vergessen.


Samstag, 10. November 2012

Champagner

Mit Weihnachten und Silvester steht uns die Festzeit bevor.
Zeit, das Gerücht vom Tisch zu räumen, dass Champagner generell vegan sei.

Weine werden bekanntermaßen häufig mit Gelatine oder Hühnereiweiß geschönt, was jedoch noch nicht deklariert werden muss. Um zu erfahren, ob ein Wein vegetarisch bzw. vegan ist, muss man deshalb für gewöhnlich entweder nach Informationen im Internet suchen oder eine eigene bedacht formulierte Produktanfrage starten, Weinhändler sind mit der Frage so gut wie immer überfordert.
Erstaunlicherweise höre ich aber immer wieder von dem Gerücht, Champagner sei generell vegan. Zuletzt war das Ende September bei Claudi in ihrem "Vegan Starter Paket" so zu lesen.

Richtig ist: es gibt veganen Champagner. Gestern habe ich welchen getrunken und mich dabei mit einer Kennerin nochmal gründlich über das Thema unterhalten.


Für die Produktion von Champagner wird Wein zusammen mit Hefe in Flaschen gefüllt, die anschließend meist in einem Schüttelbrett lagern. Die Flaschen werden dann über einen langen Zeitraum immer senkrechter gestellt, bis die übrige Hefe sich im Flaschenhals sammelt. Anschließend kann der Flaschenhals schockgefroren werden, der entstandene Hefepfropfen wird entfernt.
Dieser Vorgang ist wohl der Grund dafür, dass manchmal behauptet wird, Champagner sei vegan. Immerhin handelt es sich bei der Hefeentfernung ja um einen Vorgang, mit dem wir alle einverstanden sein können.
Dabei wird völlig außer Acht gelassen, was anfänglich in die Flaschen gefüllt wurde: Wein. Und Wein ist nunmal nicht automatisch vegetarisch oder vegan.
Die Behandlung von Wein mit Tierprodukten kann übrigens nicht nur optische Gründe (Filtrierung der Schwebstoffe) haben, sondern auch geschmackliche: Eiweiß bindet harte, bittere Tannine, ein behandelter Wein kann anschließend lieblicher und gefälliger schmecken.

Bei Boizel, deren 2000er ich gestern trinken konnte, versichert man, dass der Wein für alle eigenen Champagner niemals mit Tierprodukten in Berührung kommt. Das Haus hat auch einen bezahlbareren Champagner im Angebot, hier eine Nahaufnahme des Etiketts:


Ein 2000er von Boizel ist für knapp 80 Euro zu haben, der Brut Rosé kostet etwa die Hälfte.

Von Duval-Leroy gibt es außerdem einen "vegetarian & vegan" Champagner, der auf der Homepage auch extra so aufgeführt wird. Neben diesem werden dort auch etliche andere Champagner gelistet, die nicht als "vegetarian & vegan" gekennzeichnet sind - spätestens an dieser Stelle sollte klar sein, dass veganer Champagner genau so gesucht werden muss wie veganer Wein.

Für Produktanfragen bei Wein und Champagner bietet sich immer die deutliche Frage an, ob das Haus generell auf den Einsatz von Tierprodukten im Wein verzichtet, oder dies nur meistens der Fall ist. Auch Winzer, die im Regelfall auf Gelatine und dergleichen verzichten, können diese nämlich gelegentlich einsetzen, wenn sie meinen, die Qualität der aktuellen Traubenernte erfordere dies. Wer einen Wein oder Champagner eines solchen Herstellers trinken möchte, muss dann also auf den Jahrgang achten.

Donnerstag, 1. November 2012

Frohen Weltvegantag!

Heute, am 1. November, ist Weltvegantag!
Ich wollte hier schon länger mal eine Liste mit den für mich wichtigsten Videos zum Thema Veganismus einstellen, der Vegantag ist dafür finde ich eine tolle Gelegenheit.
Da auch einige meiner unveganen Bekannten und Verwandten diesen Blog lesen: für die meisten von Euch ist heute Feiertag, nehmt Euch also am Weltvegantag die Zeit und seht Euch ein paar Videobeiträge zum Thema an.


Das wichtigste Video ist für mich der Vortrag von Gary Yourofsky:
http://www.youtube.com/watch?v=8Weto6obyzQ
Dauert 70 Minuten und der Redner ist in dieser Aufzeichnung in absoluter Bestform, es ist eine wahre Freude ihm zuzuhören. Gute Englischkenntnisse sind sehr von Vorteil, es gibt aber auch deutsche Untertitel.

Manchmal übersehen Leute, dass es von Gary auch noch eine interessante Frage-Antwort-Runde gibt: http://www.youtube.com/watch?v=WIkC4OJEx3c
Ist eine schöne halbstündige Ergänzung zum Vortrag, die sich auch sehr lohnt.

Philip Wollens zehnminütiges Plädoyer gegen Fleischkonsum ist auch sehr ergreifend:
http://www.youtube.com/watch?v=uQCe4qEexjc
Philip hat die Rede mittlerweile zumindest in Teilen oft wiederholt, aber an die Überzeugungskraft während dieser Veranstaltung kommt bisher nichts.

Zehn Minuten, in denen der abartige Missbrauch der prominentesten "Nutztiere" dargestellt wird. Auf englisch, informativ, schockierend:
http://www.chooseveg.com/animal-cruelty.asp

Teile des Videos von Chooseveg (s.o.) benutzt Melanie Joy in ihrem (englischen) Vortrag über Karnismus. Sehr sehenswert, wenn man sich mit der Psychologie auseinandersetzen will, die Menschen dazu führt, Tiere zu kategorisieren und zu missbrauchen. Melanie Joy hat den Begriff "Karnismus" geprägt. Dauer: eine Stunde.
http://www.youtube.com/watch?v=7vWbV9FPo_Q&feature=share

Wer sich lieber einen deutschsprachigen längeren Beitrag ansehen will, dem rate ich zur Doku "Nie wieder Fleisch" von ARTE:
http://www.youtube.com/watch?v=jieSlTLIKJ0&feature=share

Ein kurzer und trotzdem informativer Beitrag zur "Produktion" deutscher Enten:
http://www.swr.de/report/-/id=233454/did=9988608/pv=video/nid=233454/lyo012/index.html

Nur zwei Minuten dauert dieser Beitrag vom ZDF über Eierproduktion in Deutschland:
http://www.youtube.com/watch?v=vRZdMCvi6H8
Kein Mensch sollte noch herumlaufen dürfen ohne zu wissen, wie lose Eier oder Eier für Fertigwaren entstehen.


Das sind die Videos, die ich am ehesten für Aufklärung benutze.
Falls gute informative Beiträge nicht dabei sind, freue ich mich über Ergänzungen in den Kommentaren.