Freitag, 13. Dezember 2013

Veganz-Eröffnung in München

Heute wurde nach diversen anderen Städten auch in München eine Filiale von Veganz eröffnet.

Die Ladenfront in der Baldestraße 21.
Der Laden ist kleiner als die Filialen, die ich schon aus Berlin kenne. Insgesamt ist es denke ich nicht viel mehr Fläche als im Radix, dem veganen Einkaufsmarkt, den es hier in der Nähe schon länger gibt.

Generell freue ich mich auf jeden Fall, dass wir nun ein Veganz haben. Ich will Euch einfach mal meine frischen Impressionen von heute servieren und dabei auch erwähnen, was ich nicht so prickelnd finde.

Mit im Laden befindet ich ein kleines Bistro, das einen Ableger des in München sehr bekannten Max Pett darstellt. Hier gibt es zum Beispiel frische Flammkuchen und belegte Semmeln, was vor allem im Sommer praktisch werden dürfte, denn gemütliche Stellen an der Isar, an denen man es sich in der Sonne und im Wasser gut gehen lassen kann, gibt es hier genug. Nun kann in der Nähe richtiges Essen mitgenommen werden, wenn auch nicht gerade günstig. Das war aber zu erwarten.

Dass die Leute vom Pax Pett wunderbare Kuchen hinbekommen, ist bekannt. Jetzt gibt es sie auch in Isarnähe.
Im Supermarkt sind die Regale recht eng aneinandergereiht. Im Gegensatz zum Radix muss man hier aufpassen, nicht mit anderen Leuten zusammenzustoßen, wenn mal etwas mehr los ist. Dafür wirkt das Sortiment sinnvoller präsentiert; es stehen nicht von derselben Sorte etliche Produkte nebeneinander. Wahrscheinlich gibt es im Veganz ein größeres Lager, so dass die Produkte im Geschäftsbereich kompakter eingeräumt werden können.

Gute Getränkeauswahl im Veganz. Aktuell nichts gekühlt.
Die Eröffnungsangebote fielen meiner Meinung nach etwas mau aus: so gab es zum Beispiel 10% Rabatt auf alle Weihnachtsartikel - kein Grund, sich vor Glück den Einkaufswagen vollzupacken. Überhaupt: Dass im Eingangsbereich etwa 20 Einkaufswagen aufgereiht sind, scheint mir unnötig zu sein. Bei den engen Regalreihen ist ein Einkaufskorb eindeutig praktischer.
Es gibt eine gute Getränkeauswahl von Wein und Bier über Limonaden und Säfte bis hin zu Mineralwasser. Ein Kühlschrank, in den man Bier und Cola stellen könnte, ist zur Zeit mit Fleischalternativen bestückt. Hoffentlich wird hier im Sommer umdisponiert.

Eine von zwei Seiten in der Obst- und Gemüseabteilung.
In der Obst- und Gemüseabteilung ist erfreulicherweise alles Bio. Die Preise sind unterschiedlich attraktiv: Bananen für 1,99 Euro pro Kilo sind in Ordnung, 4,99 Euro pro Kilo Broccoli muss man sich leisten können. Natürlich darf auch der originale Attila Hildmann Spiralschneider nicht fehlen...

Nüsse und Müsli können selbst abgefüllt werden.
Wunderbar, dass es auch im Veganz lose Produkte gibt, die für gewöhnlich nur abgepackt erworben werden können. Von Dr. Pogo in Berlin kenne ich das aber in umfangreicher.

Katzen- und Hundenahrung sowie Putz- und Waschmittel.
Beim Katzenfutter "Ami Cat" hat mich der Preis interessiert, weil ich das im Radix gelegentlich für die Katzen meiner Mutter kaufe. Der Preis ist identisch, im Radix gibt es aber immer automatisch einen 3%-Gutschein für den nächsten Einkauf ab 20 Euro Warenwert.

Ein Teil des Tofu- und Vurstangebotes im Veganz. Auch an Käse- und Joghurtalternativen ist einges geboten.
Aus den USA importierte beliebte Eissorten.
Wer's braucht, bekommt zu Weihnachten auch einen kompletten veganen Truthahn für 49,90 Euro. Auch bei den importierten Tiefkühlpizzen muss mit 8,99 Euro ordentlich in die Tasche gegriffen werden.
Als etwas seltsam ist mir dann noch die Rabattierung aufgefallen: Produkte werden mit "1/2 Preis" beworben, obwohl der Preis eindeutig noch höher liegt, als bei der Hälfte des ursprünglichen Preises. Eigentlich unnötig, die Produkte könnten ja auch einfach so runtergesetzt werden, ohne dass die Behauptung "1/2 Preis" aufgestellt wird.
Die Hälfte von 2,99 ist hier 1,79.
Ansonsten gab es eine Tombola mit sehr unspektakulären Preisen, aber viele leckere Kleinigkeiten zum Durchschnabulieren. Ich habe dann noch einen Himbeerjoghurt zum Kauf von ein paar Bananen dazubekommen.
Insgesamt ist der Laden ungefähr so, wie ich es erwartet habe. Vor allem wer sich mal durch die amerikanischen Produktpaletten durchprobieren will, sollte auf jeden Fall vorbeischauen.
Viel Spaß allen, die heute oder morgen noch zur Eröffnung gehen. Und natürlich ein schönes Wochenende!

Dienstag, 19. November 2013

Bei avesu bestellt

Leider komme ich in letzter Zeit nicht so oft dazu, mal etwas zu bloggen.
Jetzt will ich aber wie angekündigt kurz über meine erste Bestellung bei avesu.de berichten:

Vor etwa einem Monat habe ich mir die "Eliot Black-medium grey" bestellt.
Kurz vorher war mir wieder ein älteres Paar Schuhe auseinandergefallen, deshalb bestellte ich online für zusätzlich sechs Euro Versandkosten, obwohl ein Freund von mir fast jedes Wochenende in Berlin ist und mir die Schuhe auch im Geschäft hätte kaufen können. Ich wollte sie eben schnell haben.
Leider dauerte der Versand der Schuhe ungefähr eine Woche, obwohl der Artikel mit "auf Lager" markiert war. Für meine Begriffe ist das etwas zu lange, bei sechs Euro Versandkosten wäre ich mit einer Lieferzeit bis vier Tage einverstanden gewesen.

Neue Schuhe um die Füße
Das Modell fällt ziemlich groß aus. Wer zwischen zwei Größen schwankt, sollte meiner Meinung nach eher zur kleineren Variante greifen. Ich habe meinstens 41 bis 41 1/2. In diesem Fall habe ich 41 1/2 bestellt, die Schuhe sind mir nun leider etwas zu groß. Zum gelegentlichen Tragen ist es aber in Ordnung. Positiv finde ich, dass ein Porto-Aufkleber für den Rückversand gleich mitgeliefert wurde. Wäre ich nicht so faul gewesen, hätte ich die Schuhe also wohl noch recht unkompliziert gegen eine kleinere Größe umtauschen können.
Außerdem gab es im Lieferumfang noch einen kleinen Schuhlöffel mit avesu-Schriftzug.

Die Schuhe selbst machen einen soliden Eindruck und haben bis jetzt keine ungewöhnlichen Abnutzungserscheinungen gezeigt. Der hintere Teil, der an der Ferse anliegt, ist recht hart und kann erst einmal zu Blasen führen, wenn die Füße weicheres Schuhwerk gewohnt sind.
Außerdem färben die Schuhe zu Beginn ab. Ich hatte zufällig gerade meine weißen Laufsocken an. Nach dem ersten Tragen der Schuhe waren sie dunkelgrau.

Die Verpackung bestand übrigens komplett aus Papier und Pappe, was ja noch einige interessieren könnte. Sowohl der Außenkarton, als auch der Schuhkarton und alles Füllmaterial waren frei von Kunststoff.

Dienstag, 15. Oktober 2013

Good Guys nach einem Jahr

Wie beim letzten Mal angekündigt, will ich heute nochmal einen Eindruck von meinen Good Guys Schuhen vermitteln, die ich mir im Herbst 2012 gekauft hatte.
Da die Schuhe nach wie vor etwa 170 Euro kosten, ist es denke ich interessant zu erfahren, wie sie sich im Langzeittest schlagen:

Kleine schwarze Flecken von Lagerfeuerfunken.
Im vergangenen Winter habe ich meine Good Guys häufig getragen, weil ich das Design nach wie vor toll finde und mich über die Schuhe gefreut habe. Unter anderem hatte ich die Schuhe an ein paar Tagen an einem Winterlagerfeuer an. Dabei hatte ich nicht bedacht, dass die Oberfläche ja im Endeffekt aus Kunststoff besteht, der natürlich etwas anfälliger gegenüber Hitze reagiert, als zum Beispiel Leder. Ich denke nicht, dass auf Schuhen aus der Haut toter Tiere bei jedem glimmenden Fünkchen aus dem Feuer sofort solche eindeutigen Flecken entstanden wären, wie bei diesen.

Geschmolzene Stelle an der Innenseite des rechten Schuhs.
Am Lagerfeuer ist mir außerdem beim Wärmen der Füße die Innenseite eines der Schuhe leicht angesengt, die braune Oberfläche ist also stellenweise etwas abgeschmolzen und die Gummischicht darunter wird sichtbar. Wer sich Good Guys kauft, sollte also ganz einfach nicht vergessen, dass das Material äußerst hitzeempfindlich ist.

Nun finde ich die schwarzen Stellen nicht fürchterlich schlimm, zumal ich ja selbst an den Verfärbungen Schuld habe. Was mich aber wirklich stört, ist, dass die Ringe, durch die die Schnürsenkel im Schuh geführt werden, nicht sicher genug im Material eingefügt sind.

Schon nach wenigen Monaten fängt bei beiden Schuhen das Material um den obersten Schnürsenkelring an, auszureißen.
Natürlich habe ich mit diesen Schuhen nie Freizeitsport oder ähnliches betrieben, ich bin lediglich das eine oder andere Mal zum Bus gerannt, was aber auch mit einem urbanen Straßenschuh möglich sein muss. Die Verarbeitung lässt in dieser Hinsicht eindeutig zu wünschen übrig und sorgt angesichts des hohen Preises bei mir für Verwunderung.

Meine Sorge, das Verfransen im Inneren der Schuhe (hinten an der Ferse) könnte sich weiter fortsetzen (siehe Blogeintrag von damals) hat sich aber nicht bestätigt.
Ich trage die Schuhe nun etwa einmal pro Woche und trage sie noch immer gern; mein größter Kritikpunkt - das schnelle und unreparable Ausfransen der Schnürsenkelringe - würde mich allerdings davon abhalten, für die Schuhe noch einmal so einen hohen Preis zu zahlen.

Wer die eigene Größe zu einem ermäßigten Preis findet und die Schuhe ausschließlich an herbstlichen Tagen auf dem Weg ins Büro tragen will, kann zugreifen.

PS: Die neue Tierbefreiung ist seit letzter Woche erhältlich und mal wieder sehr lesenswert.
Auf Albinos Tour habe ich mir sein frisches Album "Anderland" geholt, das wieder ein paar gute Tracks enthält. Wütende Kopfnicker wie "Jetzt ist genug" oder "Ohne Rechte" sucht man allerdings vergebens. Wer sich eine genauere Besprechung des Albums wünscht, kann mir das gern in den Kommentaren mitteilen.
Die Jubiläumsausgabe der Tierbefreiung (rechts), Albinos neues Album (links unten) und Holger Burners (der mit Albino auf Tour war) neue CD im Schallplatten-Look.

Donnerstag, 19. September 2013

Vegan Wednesday #57


Nach ein paar Wochen ohne Posting melde ich mich mal wieder mit einer Teilnahme am Vegan Wednesday zurück. Beim Vegan Wednesday fotografieren vegane Blogger_innen mittwochs ihr Essen und sammeln die Beschreibungen dazu zentral. Das Ziel ist sowohl, sich gegenseitig Anregungen zu geben, als auch nicht vegan lebenden Menschen zu zeigen, was "wir denn dann noch so essen können".

Weiter unten geht es dann noch kurz darum, was ich mir für die nächsten Beiträge auf diesem Blog vorgenommen habe.
Zum Frühstück gab es eine Krustensemmel mit Alsan-bio und Aprikosenmarmelade, dazu (Fairtrade-Bio-)Kaffee.
 
Mittags habe ich mit einer Freundin aus Neuseeland geskyped und mir dazu einen Obstsalat gemacht: Eine Banane, ein Pfirsich und Erdbeeren. Außerdem immer wieder brav viel Wasser.
 
Am frühen Nachmittag gab es dann einen großen Salat: Eisbergsalat, Kidneybohnen, eine rote Paprika, eine Karotte, Kürbiskerne, Pinienkerne, Sonnenblumenkerne und ein Dressing aus Salz, Pfeffer, Olivenöl und veganem weißem Balsamico (von AlnaturA). Dazu eine helle und eine dunkle Semmel mit dem Champignon-Shiitake-Aufstrich von Aldi, nochmal etwas Salat drauf und Paprikapulver drüber.
 
Später noch ein Glas Traubensaft. Bis dahin bin ich (zufällig) ohne Soja ausgekommen, dann kam allerdings der Abend:
 
Beim Weggehen habe ich mir für zwei Euro eine "Gemüsepfanne mit Sojageschnetzeltem und Reis" geholt. Das Gemüse ist bei meiner Portion aber eindeutig zu kurz gekommen, ich habe dann noch Broccoli von jemand anderem am Tisch abbekommen.
 
Zum Abschluss des Tages gab es dann noch zwei Freibier vom Fass. Wunderbar!
 
Das nächste Mal werde ich noch einmal über die Good Guys resümieren, die ich mir letzten Herbst gekauft habe. Der Homeveganer hatte sich damals in den Kommentaren genau das gewünscht, und das habe ich natürlich nicht vergessen.
Auch beim übernächsten Mal wird es denke ich um vegane Schuhe gehen, denn ich habe jetzt zum ersten Mal ein Paar bei avesu bestellt.


Sonntag, 25. August 2013

Der CinemaxX Snackkompass

Auf der letzten Seite der CinemaxX-Kinozeitschrift für September 2013 gibt es gute Nachrichten für sich vegan ernährende Menschen:
Die Kinokette hat zwar leider keine neuen veganen Produkte eingeführt, listet nun aber detaillierte Produktinformationen zu allen Getränken und Snacks online auf. Die Produkte werden dabei eindeutig mit einer Eignung für Veganer_innen oder Vegetarier_innen versehen.

Letztes Jahr habe ich diesbezüglich einmal über Nachos im Kino geblogt und eine Zutatenliste hochgeladen; solche unvollständigen Hilfsmittel sind mit dem neuen so genannten Snackpass endlich nicht mehr nötig.
Die Einstufungen der verschiedenen Produkte hat der vebu übernommen, so dass die Angaben auch wirklich verlässlich sein sollten.
Ich finde dieses neue Angebot vor allem deshalb praktisch, weil es bei nicht näher definierten Aromen und Farbstoffen nervt, ständig Produktanfragen zu stellen. Durch die übersichtlichen Angaben weiß ich nun endlich, dass auch das salzige Popcorn vegan ist - trotz Farbstoff.

Interessanter Nebeneffekt: Coca Cola, Nachos und Jalapeños werden nach diesem System nichtmal für "Vegetarier" freigegeben, auch eine Flasche stilles Wasser der Coca-Cola-Marke "ViO" gilt nicht als vegetarisch. Die Einteilung könnte hier noch unvollständig sein; da der Snackpass aber schon auf der offiziellen Facebook-Fanpage von CinemaxX beworben wurde, scheint es mir, als würde der vebu Produkte von Coca Cola generell als ungeeignet ansehen. Wenn dem so ist: wunderbar.

Einen schönen verregneten Sonntag und ggf. viel Spaß beim Snacken im Kino!

Montag, 12. August 2013

Erfahrungsbericht zur Demo in Donauwörth

Am vergangenen Samstag fand nicht nur der Vegan Street Day in Dortmund, sondern auch eine Demonstration in Donauwörth gegen eine im Bau befindliche Massentierhaltungsanlage für Schweine statt.
Bei gutem Wetter zogen Menschen aus ganz Süddeutschland vom Hauptbahnhof auf einer kurzen Route durch Donauwörth, um auf den zweifelhaften Ruf der Straathof Holding GmbH hinzuweisen. Die auch in Deutschland bereits für Rechtsverlezungen bekannten Schweinezüchter_innen dürfen in ihrem Ursprungsland, den Niederlanden, bereits keine Anlagen mehr bauen.
Ein für die Kreisstadt verhältnismäßig großer Demonstrationszug durch Donauwörth.
Obwohl auf der Demonstration viel Wahlkampf für die Grünen betrieben wurde und tierschützerische Inhalte allgegenwärtig waren ("Artgerecht statt ungerecht"), nahmen glücklicherweise auch einige Tierrechtler_innen aus München und Umgebung sowie das Aktionsbündnis MASTANLAGEN WIDERSTAND an der Demonstration teil und ergänzten die in diesem Fall dominante Tierschutzstimmung durch ihre konsequente, tierausbeutungsfreie Zukunftsperspektive.
Eine Aktivistin weist während der Demonstration auf weitere Mastanlagen in der Region hin.
Nach der Demonstration Mir hams satt in München war das nun meine zweite bürgerliche Veranstaltung in kürzerer Zeit, bei der gezielt Tierrechtsinhalte platziert werden konnten.
Obwohl das anstrengend sein kann, halte ich es für wichtig und meine aufgrund einiger Gespräche auch, Zustimmung dafür zu erfahren. Vor allem finde ich es schön zu merken, wie sich direkt Betroffene vor Ort über die angereiste Unterstützung freuen.
Einen lokalen Bericht und weitere Fotos gibt es hier:

http://www.donau-ries-aktuell.de/2013/08/10/kundgebung-gegen-massentierhaltung-in-donauworth/

Übrigens: Wer öfter vorbeischaut, wird gemerkt haben, dass ich seit einigen Monaten Veranstaltungstipps rechts oben auf diesem Blog einblende. Diese "Werbung" ist nie fremdbestimmt und stellt einfach eine persönliche Auswahl meinerseits dar.
Nach dem Banner für den Veggie Street Day gibt es jetzt den Hinweis auf die bevorstehende Tour von Albino, Callya & Co. Anfang / Mitte Oktober.

Guten Start in die neue Woche!

Donnerstag, 1. August 2013

Food Sharing in München

Heute gibt es mal wieder einen Tipp mit Bezug auf München:

Vor drei Wochen bin ich auf ein liebevolles Projekt im Stadtteil Neuhausen gestoßen, an dem ich nun schon mehrere Male teilgenommen habe. Es geht um das Kinderzimmer eines im Moment elf Jahre alten Jungen, das im Erdgeschoss liegt und ursprünglich einmal als Ladenfront mit Eingangstür diente. Leander stellt sein Kinderzimmer zweimal wöchentlich (aktuell immer Dienstag und Freitag je von 17:00 - 19:00 Uhr) allen zur Verfügung, die Lebensmittel abgeben oder entgegen nehmen möchten.
Geöffnete Stelle für Foodsharing in München
Dabei ist es völlig unerheblich, ob Teilnehmende selbst etwas beisteuern können; auch eine Bedürftigkeit muss nicht nachgewiesen werden, wie manche Erstbesucher_innen kleinlaut befürchten.
Das Projekt lebt aber natürlich davon, dass auch Menschen geben. Vorzufinden sind containerte Lebensmittel, abgelaufene Sachen, Lebensmittel von Menschen die vor ihrem Urlaub nicht alles verbrauchen konnten, Dinge die jemandem nicht schmecken, übrige Vorräte aus Betrieben und dergleichen.
Das gespendete Essen deckt alle (Un-)Arten der Ernährung ab, beinhaltet also auch Produkte wie Käse, Wurst oder Fleisch. Spannenderweise sind vor allem die Tierleichenteile nur sehr schwer unters Volk zu bringen, da der Anteil an sich vegetarisch und vegan ernährenden Personen in diesem Projekt überdurchschnittlich hoch ist. Bei meinen ersten Besuchen musste ich oft darüber schmunzeln, wenn neue Interessierte perfekt erhaltene Leichenpampe links liegen ließen.
Noch nicht abgelaufener Leberkäse aus eingehaltener Kühlkette, den (fast) niemand will.
Eine Limonadenfirma hat für das Projekt einen Kühlschrank gespendet, so dass auch Obst, Gemüse und eben einige unvegane Lebensmittel abgegeben werden können. Einen solchen Kühlschrank im Schlafzimmer stelle ich mir aufgrund des Brummens nicht sehr angenehm vor, der elfjährige Lebensmittelretter sieht das aber gelassen. Als ich ihn bei meinem ersten Besuch darauf ansprach, winkte er meine Bedenken mit einem lässigen Schwung beiseite. Alles nicht so wild. Immerhin könne er sich durch seine Schlüsselrolle auch hin und wieder eintreffende Leckereien zuerst aussuchen.
Eine Kiste Äpfel und ein paar Kleinigkeiten wie Tee oder Popcornproben.
Es gibt auch recht oft Brot, Semmeln und Brezen abzuholen, von denen dann leider keine genauen Inhaltsangaben vorhanden sind. Wer also genau auf vegane Ernährung achtet, kann im Fairteiler hauptsächlich mal das ein oder andere Obst und Gemüse mitnehmen, letztens habe ich auch mal eine Packung vegane Oreos erbeutet (und gleich einer Veganerin eine Rolle abgegeben, die noch nicht wusste, dass die normalen Oreos jetzt vegan sind).
Beispiel für einen kostenlosen Besuch im Fairteiler: Bananen, Äpfel und ein Laib Bio-Brot vom Vortag.
Adresse, Kontaktdaten und mehr über den Fairteiler, den es seit Mitte 2013 gibt, erfahrt Ihr in diesem Artikel von Merkur Online.

Donnerstag, 18. Juli 2013

Siebdruck

Gestern habe ich mich - mit Freunden, die sich schon auskennen - zum ersten Mal im Siebdrucken probiert.
Wenn ein Motiv gestaltet und ein Sieb erstellt ist, ist Siebdruck eine praktische Möglichkeit, Stoffe wie T-Shirts, Beutel, Pullover etc. einfarbig zu bedrucken.
Das Erstellen der Siebvorlage stellt denke ich die größte Hürde dar, das hatte der Künstler in diesem Fall schon vorher erledigt.
Das Sieb mit Motiv wird auf der gewünschten Stelle plaziert.
Das Motiv, das wir gestern auf drei Shirts und einem Pullover untergebracht haben, ist eine eigene Abwandlung des Good Night White Pride Logos. Ich finde es sehr gelungen, und ein zweites - dann mit Elefant statt Bulle - steht schon in den Startlöchern.
Shirts direkt nach dem Siebdruck und ein Farbeimerchen.
Wenn das Sieb auf dem Stoff liegt, muss die Farbe in mehreren Zügen mit einer Gummirakel verteilt werden. Dabei dürfen Stoff und Sieb nicht verrutschen, das Sieb wird also am besten von einer zweiten Person fest nach unten gedrückt, während mit der Rakel die Farbe nach unten gepresst wird.
Wie am "G" zu erkennen ist, kann es zu kleinen Ungereimtheiten kommen; außerdem ist es schwierig, den eigenen Druck mit der Rakel absolut gleichmäßig auszuüben, es können also Bereiche entstehen, an denen (in diesem Fall) das Weiß nicht so stark ist wie anderswo.
Die T-Shirts trocknen in der Sonne.
Nachdem der Druck komplett getrocknet ist, muss der Stoff noch auf links an den bedruckten Stellen gebügelt werden. Nur dann bleibt die Farbe auch nach dem Waschen noch auf der Kleidung.

Ich bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden und hoffe, dass die Farbe auch wirklich lange hält.

Die Klamotten sind übrigens bio & fairtrade - und können zum Selbstkostenpreis bei TariTime bestellt werden. Schaut mal auf Taris Facebook-Seite oder ihrer Homepage vorbei, es gibt noch einige andere bio-fairtrade-vegane Klamotten.

Mittwoch, 10. Juli 2013

Veganer Hip Hop

Es wäre toll, wenn von Albino mal wieder ein neuer Track käme.
Darüber habe ich mich letztens mit einem Freund unterhalten und dachte mir nun, es könnte noch mehr Leute geben, die Lust auf veganen / emanzipatorischen Hip Hop haben, aber außer Albino noch nicht viel kennengelernt haben.
Deshalb hier mal eine kleine Sammlung mit Tracks, die mir gefallen:
  • 4Paws macht (hauptsächlich deutschsprachigen) Vegan Straight Edge Rap, sein erstes Album "Wolftape" und zwei Remixes gibt es als kostenlosen Download. Das Interview mit ihm aus der vorletzten Tierbefreiung kann man sich hier durchlesen. 4Paws benutzt in einem Track Samples aus Mononoke Hime, was ich ziemlich cool finde. Ansonsten ist der Remix von Militanz sehr gelungen:
  • Im Outro seines ersten Albums sammelt 4Paws Abschnitte aus Tracks von Naj One. Auf dem Album Destroy Babylon sind viele coole Tracks, in denen es vorrangig um Veganismus geht, zum Beispiel A New Dawn Breaking und natürlich Destroy Babylon:
  • Viel mehr unterschiedliche Tracks und Informationen gibt es auf dem häufig aktualisierten Blog Vegan Hip Hop Movement. Neben veganer Musik gibt es hier auch Stücke, die sich eher mit GMO und anderen umweltpolitischen Themen auseinandersetzen.
  • Von I & Ideal gibt es einen noch recht neuen Track mit Samples aus Gary Yourofskys berühmter Rede:
 
  • Noch ein netter, langsamer Track:

Wie gesagt, schaut Euch bei Bedarf ausgiebig auf dem super Blog Vegan Hip Hop Movement um, auch die Erklärungen vieler Künstler sind sehr hörenswert, warum sie Veganismus für obligatorisch in einer Musikszene halten, in der Freiheits- und Klassenkampf besungen werden.

Wenn Ihr Tipps zu mehr Musik gegen omnivore Brutalität habt, freue ich mich auf Kommentare.

Dienstag, 2. Juli 2013

Cafe Katzentempel

Im April war ich ja schon gespannt und hatte angekündigt, das Cafe Katzentempel bald nach der damals bevorstehenden Eröffnung besuchen zu wollen.
Andere (wie z.B. Claudi) waren schon da, letzte Woche habe ich es auch endlich geschafft:
Der Katzentempel hat ein hübsches Logo und ist mit der U-Bahn gut zu erreichen.
Als ich an einem Nachmittag unter der Woche in den Laden kam, war er gut besucht. Das Publikum bestand aus heranwachsenden Frauen in kleinen Gruppen oder allein, ein paar älteren Personen und einer Gruppe Rollstuhlfahrerinnen.

Ein laminiertes DIN A4-Blatt klärt auf der einen Seite über Namen und Hintergründe von vier Katzen auf, die andere Seite stellt die übersichtliche Speise- und Getränkekarte dar.
Obwohl alle Gerichte rein pflanzlich, also vegan sind, gibt es zum Kaffee neben Soja- und Hafer- leider auch (Bio-)Kuhmilch. Irgendwie hatte ich es so aufgefasst, dass das Cafe Katzentempel vegan werden sollte, deshalb war ich darüber enttäuscht.
Während man auf die Bestellung wartet, kann man den Katzen beim Herumlungern und Gestreicheltwerden zusehen.
Unangenehm, bzw. geradezu peinlich fand ich es, dass ob der süßen Miezen mancher Mensch die Contenance nicht wahren konnte und sich mit dem Handy auf den Boden warf:
Mitunter sind mehr Vierbeiner im Katzentempel unterwegs als angegeben.
Probiert haben meine Begleitung und ich einen kleinen und einen großen Smoothie sowie Kuchen und das "Tempelsandwich", das mit 12,50 Euro das teuerste Gericht  darstellt.
Die Smoothies werden derzeit aus praktischen Gründen in der Früh zubereitet und dann aus dem Kühlschrank serviert - schade. Sie schmeckten aber nicht schlecht.
Etwas eigenartig wirkte die Preisgestaltung: für 0,2l werden 3,90 Euro fällig, für 0,4l sind es 5,50 Euro. Das kleine Glas lohnt sich da nicht wirklich wie ich finde.
Ein kleiner Smoothie und der sehr leckere Karottenkuchen.
Dafür ist der Kuchen ein gutes Angebot: für 3,50 Euro wurden gleich zwei Stück Kuchen an den Tisch gebracht, die sehr gut schmeckten. Die Kuchen werden wohl täglich frisch gemacht.
Alle Speisen liegen auf dem Tablett übrigens unter einer Abdeckung, bis sie dem Gast am Platz serviert werden. So soll das gefürchtete Haar in der Suppe vermieden werden; was am Platz geschieht ist dann jedermenschs eigene Sache.
Im Hintergrund ist der große grüne Smoothie zu erahnen, vorn prangt das unverhältnismäßig teure Tempelsandwich.
Für 12,50 Euro bekommt man im Cafe Katzentempel drei kleine, kalt belegte Brote und einen gemischten Salat. Da ich mir eine Art warmes Clubsandwich erhofft hatte, war ich von den Brötchen enttäuscht. Der Salat war gut und mit Curry-Senf-Dressing positiv interessant, hätte einzeln allerdings viel weniger gekostet.

Insgesamt habe ich den Eindruck, dass die Preisgestaltung hier nur wenig durchdacht ist.
Wer nahe der Uni in München für einen angemessenen Preis satt werden möchte, ist mit einem veganen Döner von der Fresh Lounge besser beraten. Und selbst wenn das Geld mal locker sitzt, befindet sich ein paar Häuser weiter in derselben Straße das Gratitude, in dem zu ähnlichen Preisen spannenderes Essen aufgetischt wird.

Da die Katzen im Katzentempel mit totem Tier gefüttert werden, ist für mich auch die Tierhaltung kein legitimer Grund für die teils hohen Preise. Die Katzen wirkten während meines Besuchs übrigens manchmal etwas genervt von dem Trubel.
Wer es sich unbedingt ansehen möchte, sollte den Besuch nicht als Abendessen planen, sondern einfach auf einen Kaffee und vielleicht ein Stück Kuchen vorbeischauen.

Sonntag, 23. Juni 2013

Revolution in der Türkei und die Forderung: Go vegan!

Mein Fundstück der Woche:

In einem Video vom NDR über Repression gegen ausländische Journalist_innen in Istanbul ist zu sehen, dass manche die Revolution nutzen wollen, um die Gesellschaft gleich richtig umzukrempeln. Auf geht's!

Was ich meine, ist auf einer Baggerschaufel bei 3:48 zu lesen.


Die vegane Revolution kommt mit schwerem Gerät

Ergänzung:

Ich habe heute mal beim Lesen einiger Artikel darauf geachtet: die vegane Fraktion wird zum Beispiel auch in der aktuellen gedruckten Version der "Zeit" (Feuilleton, S.45), sowie in diesem Online-Artikel genannt und zitiert:
Am Samstagvormittag platzt der Gezi-Park dann aus allen Nähten. Die Sonne scheint, die Leute tanzen, lachen und stimmen Sprechgesänge an. Das ist nicht mehr friedliche Revolution, das ist der summer of love. Ein bisschen kitschverdächtig. Eine Gruppe von Veganern hält ein Transparent hoch, das sich für die Rechte von Tieren stark macht: "Sie wurden nicht geboren, um Eure fetten Ärsche zu mästen. Go vegan!"
Impressionen aus dem Gezi-Park aus den Augen einer jungen Veganerin gibt es außerdem in diesem Blog: http://refikakortun.com/
Sie hat auch zu einem späteren Zeitpunkt nochmal ein schönes Bild von der Baggerschaufel gemacht:



Freitag, 21. Juni 2013

Vegan in Hamburg

Anschließend an meine ganzen Postings über Berlin gibt es jetzt noch eine kleine Zusammenfassung der Läden, die ich in drei Tagen Hamburg besucht habe.

Falafelstern

Bei meiner Abreise aus Berlin habe ich von einer Freundin noch die Empfehlung bekommen, mal beim Falafelstern vorbeizuschauen. In Hamburg angekommen, stellte sich das dann als sehr unkompliziert heraus: ich wohnte gleich an der U-Bahn-Haltestelle Sternschanze, an der sich der Falafelladen befindet.
Die Falafel im Brot sind vor allem deshalb einen Besuch wert, weil die Zugaben außergewöhnlich sind. Hier werden nicht einfach Salat und Tomatenscheiben ins Brot gelegt, es gibt zum Beispiel auch warme Minikartoffeln dazu. Für drei Euro auf jeden Fall empfehlenswert, ich bin mehrmals dort gewesen. Als mein Gastgeber und ich uns für zehn Euro den Sternteller als vegane Variante bestellten, vergaß der Mitarbeiter aber leider, dass ja auch Fleisch nicht vegan ist. So bekamen wir dann zuerst einen großen bunten Teller, auf dem zwar keinerlei Produkte mit Milch und Ei, dafür aber richtige Fleischstücke prangten. Das Ganze ging zurück, man ersetzte nicht einfach nur das Fleisch auf dem Teller sondern bereitete eine neue Version zu.

Für den kleinen Geldbeutel gibt es direkt rechts neben dem Falafelstern noch einen neuen Laden, der (aktuell) fünfzig Cent günstiger ist, also 2,50 Euro verlangt.
Falafelpreiskrieg
Angenehmerweise weiß man wohl auch hier, was vegan bedeutet, und kommuniziert das auch mit.
Auf die ausgefallenen Kleinigkeiten im Brot muss hier im Gegensatz zum Falafelstern allerdings verzichtet werden. Trotzdem schmeckt alles tadellos.
Günstiges Falafeldürüm mit dick Humus
Die Eisbande

Obwohl schlechtes Wetter angekündigt war, hatte ich in Hamburg dann doch sehr annehmbares Wetter. So konnte ich mir bei Sonnenschein ein Eis bei der sehr veganfreundlichen, aber nicht rein veganen Eisdiele der Eisbande holen.
Von außen ist gleich klar ersichtlich, dass bei der Eisbande veganes Genießen möglich ist.
Als ich mir von der Mitarbeiterin erklären ließ, welche veganen Eissorten es gab, ging diese sehr freundlich auf mich ein und sagte mir auch gleich dazu, dass die Waffeln vegan sind und es auf Wunsch vegane Sahne dazu gibt. "Ihr müsst hier auf gar nichts verzichten." Sogar Spielereien wie veganes Spaghettieis gibt es hier.
An den Schildern sind die veganen Sorten klar zu erkennen. Sehr genial: ganz rechts oben das vegane "Schniggers"-Eis. Vanilleeis mit Karamellsirup und ganzen Erdnüssen.
Auf der Preisübersicht steht das Spaghettieis nicht beim Eis für Kinder. Sympathisch.
bevegend

Der Veganladen bevegend auf Sankt Pauli gibt sich Mühe, auf überschaubarer Fläche ein attraktives veganes Angebot unterzukriegen. Die Gegend ist ohnehin nett, der Mitarbeiter ebenfalls. Wer für ein paar Tage in Hamburg ist, sollte zum Einkaufen also mal vorbeischauen.
Das bevegend hat eine sehr schmucke Fassade
An der Wand im Laden hängt die große Faust-und-Pfote-Flagge, im Kochbuchregal gibt es u.a. das Solikochbuch vegan kochen mit ente. Für vegane Kinderbücher gibt es sogar auch Platz.
Da es in der vegan-vegetarischen WG, in der ich gewohnt habe, abends Spargel mit Sauce hollandaise geben sollte, fragten wir nach einem passenden Fix für die Sauce. Der Mitarbeiter konnte uns sowohl ein Produkt empfehlen, als auch Tipps geben, wie es günstig ohne Fertigprodukte geht.

bevegend hat mich wegen der Größe des Geschäfts ein bisschen an den alten Radix in München erinnert, bevor dieser jetzt umgezogen und fünfmal größer geworden ist.
Auf jeden Fall ein liebenswerter Laden!

Obwohl ich es mir vorgenommen hatte, habe ich es diesmal leider nicht geschafft, ins Leaf zu schauen. Hamburg hat mir aber generell gut gefallen - ich hoffe also, dass ich irgendwann wiederkommen und einen Besuch im Leaf nachholen kann.

Jetzt bin ich erstmal fertig mit den Reiseberichten und muss aktuell ein ganz großes Danke loswerden! Seit gestern hat dieser Blog 100 Follower. Als ich die Zahl beim Einloggen gesehen habe, habe ich mich wirklich sehr gefreut, ist ja irgendwie eine psychologische Grenze.
Wie so oft ein schönes Wochenende aus München und bis bald!

Freitag, 14. Juni 2013

Trattoria Ponto Verde & Jivamukti

Heute stelle ich die letzten zwei Läden vor, die ich auf meinem Berlintrip ausprobiert habe.
Wie im vorherigen Post angekündigt geht es erstmal um die vegan-vegetarische Bio-Pizzeria Trattoria Ponto Verde. Anschließend gibt es noch Fotos und einen kleinen Bericht aus The Jivamukti Canteen, einem bio-veganen Café an einem Yoga-Studio.

Trattoria Ponto Verde

Nur wenige Gehminuten vom wunderbaren Veganladen Dr. Pogo entfernt liegt das Ponto Verde, eine Pizzeria, in der man vegan rundum glücklich werden kann. Antipasti, Pizza, Salate und Desserts - alles ist hier in veganen Varianten zu haben und wird so auch übersichtlich auf der Speisekarte deklariert.
Die Pizzeria an der Ecke ist nicht zu übersehen und bietet sowohl drinnen als auch draußen Platz. Laut einer Freundin ist an manchen Tagen eine Reservierung nötig; bei unserem Besuch war der Laden aber nicht besonders voll.
Sehr gut gefallen hat mir, wie hier das Bio-Thema kommuniziert wird. Alle Zutaten liegen in Bio-Qualität vor, außer sie sind in der Karte mit einem Sternchen gekennzeichnet, das zum Hinweis führt: "konventionell - leider noch nicht in Bio-Qualität erhältlich." Das ist bei ein paar veganen Zutaten der Fall, zum Beispiel dem Käse, dem Schinken und den Scampi.
4 Stagioni mit Oliven (entkernt), Champignons, veg. Salami und veg. gek. Schinken.
8,10 €.
Die Pizza hat einfach wunderbar geschmeckt. Der Teig war schön knusprig, aber nicht zu trocken und hatte einen schönen Biss. Pizza mit Käse esse ich normalerweise nur noch daheim, da es bei uns in München noch keine Pizzeria mit veganem Käse gibt. Da war das für mich mal eine sehr willkommene Abwechslung. Auch die restlichen Zutaten waren gut, die Champignons haben schön frisch geschmeckt.
Ein veganes Stück Torte als Nachspeise.
Die Torte war auch lecker, allerdings wirklich arg süß. Bei den Sahneschichten habe ich richtig den Zucker knirschen gespürt. Beim nächsten Mal würde ich eher die vegane Mousse au chocolat nehmen, von der ich noch einen Löffel probieren konnte.
Wir hatten an diesem Abend auch eine nette Bedienung, ich kann einen Besuch in der Trattoria Ponto Verde also auf jeden Fall empfehlen.

The Jivamukti Canteen

Das Jivamukti ist Teil eines Yogastudios in einem Hinterhof in Berlin Mitte.
Die negativen Punkte gleich vorweg: als ich einen Freund hier zum Frühstücken einlud, trafen wir auf eine Mitarbeiterin, die hilflos und verplant wirkte und nur englisch sprach. Es roch außerdem merklich nach Räucherstäbchen. Normalerweise habe ich dagegen nichts, beim Essen hat es mich aber etwas gestört.
Die Selbstabholtheke mit Blick auf viel Selbstgemachtes.
In der einsehbaren Küche des Jivamukti werden nicht nur die Suppen und Sandwiches selbst gemacht. Als wir kamen, wurden gerade frische Muffins aus dem Ofen gezogen. Wären die Räucherstäbchen nicht gewesen, hätte das den Laden sicher mit wunderbarem Duft durchzogen.
Am W-LAN-Namen ist die Überzeugung für den Veganismus zu sehen. Rechts hinten in der Ecke liegen in einem Regal Yogamatten von Mitgliedern, die zum Yoga alle durch das Café kommen.
Schön kross getoastetes Sandwich mit Detox-Smoothie, Cappuccino mit Mandelmilch und ein Schokokuchen.
Mein Sandwich hat prima geschmeckt. Vom Smoothie war ich auch begeistert, weil er schön dickflüssig war und hier nicht viel Platz für Wasser vergeudet wurde. Wie man am Bild sieht: der Strohhalm steht im Glas. Die Strohhalme werden ihrem Namen gerecht und sind tatsächlich Stroh- und keine Plastikhalme. Da sie ziemlich dünn sind, konnte ich meinen für den dickflüssigen Smoothie aber nicht gebrauchen. Meinem omnivoren Freund habe ich für den Cappuccino die Mandelmilch nahegelegt - die begeistert einfach alle. Eine vegetarische Kollegin, der ich letztens Mandelmilch empfohlen habe, kam zwei Tage später und sagte: "Verdammt, das Zeug schmeckt wie flüssiges Marzipan!" Nun hat sie Vertrauen in meine Tipps und will immer mal wieder einen neuen.

Überzeugungsarbeit beiseite: Das Jivamukti ist ein netter Laden, in dem man sich getrost mal auf eine kleine Mahlzeit treffen kann. Eilig sollte man es dabei am besten nicht haben. Dafür wird hier auch auf veganen Öko-Strom von Greenpeace geachtet.

Nach vielen Postings über Berlin war es das nun vorerst wieder.
Beim nächsten Mal fasse ich noch die Orte von veganem Interesse zusammen, die ich in Hamburg besucht habe.
Bis dahin und ein schönes Wochenende!