Sonntag, 25. August 2013

Der CinemaxX Snackkompass

Auf der letzten Seite der CinemaxX-Kinozeitschrift für September 2013 gibt es gute Nachrichten für sich vegan ernährende Menschen:
Die Kinokette hat zwar leider keine neuen veganen Produkte eingeführt, listet nun aber detaillierte Produktinformationen zu allen Getränken und Snacks online auf. Die Produkte werden dabei eindeutig mit einer Eignung für Veganer_innen oder Vegetarier_innen versehen.

Letztes Jahr habe ich diesbezüglich einmal über Nachos im Kino geblogt und eine Zutatenliste hochgeladen; solche unvollständigen Hilfsmittel sind mit dem neuen so genannten Snackpass endlich nicht mehr nötig.
Die Einstufungen der verschiedenen Produkte hat der vebu übernommen, so dass die Angaben auch wirklich verlässlich sein sollten.
Ich finde dieses neue Angebot vor allem deshalb praktisch, weil es bei nicht näher definierten Aromen und Farbstoffen nervt, ständig Produktanfragen zu stellen. Durch die übersichtlichen Angaben weiß ich nun endlich, dass auch das salzige Popcorn vegan ist - trotz Farbstoff.

Interessanter Nebeneffekt: Coca Cola, Nachos und Jalapeños werden nach diesem System nichtmal für "Vegetarier" freigegeben, auch eine Flasche stilles Wasser der Coca-Cola-Marke "ViO" gilt nicht als vegetarisch. Die Einteilung könnte hier noch unvollständig sein; da der Snackpass aber schon auf der offiziellen Facebook-Fanpage von CinemaxX beworben wurde, scheint es mir, als würde der vebu Produkte von Coca Cola generell als ungeeignet ansehen. Wenn dem so ist: wunderbar.

Einen schönen verregneten Sonntag und ggf. viel Spaß beim Snacken im Kino!

Montag, 12. August 2013

Erfahrungsbericht zur Demo in Donauwörth

Am vergangenen Samstag fand nicht nur der Vegan Street Day in Dortmund, sondern auch eine Demonstration in Donauwörth gegen eine im Bau befindliche Massentierhaltungsanlage für Schweine statt.
Bei gutem Wetter zogen Menschen aus ganz Süddeutschland vom Hauptbahnhof auf einer kurzen Route durch Donauwörth, um auf den zweifelhaften Ruf der Straathof Holding GmbH hinzuweisen. Die auch in Deutschland bereits für Rechtsverlezungen bekannten Schweinezüchter_innen dürfen in ihrem Ursprungsland, den Niederlanden, bereits keine Anlagen mehr bauen.
Ein für die Kreisstadt verhältnismäßig großer Demonstrationszug durch Donauwörth.
Obwohl auf der Demonstration viel Wahlkampf für die Grünen betrieben wurde und tierschützerische Inhalte allgegenwärtig waren ("Artgerecht statt ungerecht"), nahmen glücklicherweise auch einige Tierrechtler_innen aus München und Umgebung sowie das Aktionsbündnis MASTANLAGEN WIDERSTAND an der Demonstration teil und ergänzten die in diesem Fall dominante Tierschutzstimmung durch ihre konsequente, tierausbeutungsfreie Zukunftsperspektive.
Eine Aktivistin weist während der Demonstration auf weitere Mastanlagen in der Region hin.
Nach der Demonstration Mir hams satt in München war das nun meine zweite bürgerliche Veranstaltung in kürzerer Zeit, bei der gezielt Tierrechtsinhalte platziert werden konnten.
Obwohl das anstrengend sein kann, halte ich es für wichtig und meine aufgrund einiger Gespräche auch, Zustimmung dafür zu erfahren. Vor allem finde ich es schön zu merken, wie sich direkt Betroffene vor Ort über die angereiste Unterstützung freuen.
Einen lokalen Bericht und weitere Fotos gibt es hier:

http://www.donau-ries-aktuell.de/2013/08/10/kundgebung-gegen-massentierhaltung-in-donauworth/

Übrigens: Wer öfter vorbeischaut, wird gemerkt haben, dass ich seit einigen Monaten Veranstaltungstipps rechts oben auf diesem Blog einblende. Diese "Werbung" ist nie fremdbestimmt und stellt einfach eine persönliche Auswahl meinerseits dar.
Nach dem Banner für den Veggie Street Day gibt es jetzt den Hinweis auf die bevorstehende Tour von Albino, Callya & Co. Anfang / Mitte Oktober.

Guten Start in die neue Woche!

Donnerstag, 1. August 2013

Food Sharing in München

Heute gibt es mal wieder einen Tipp mit Bezug auf München:

Vor drei Wochen bin ich auf ein liebevolles Projekt im Stadtteil Neuhausen gestoßen, an dem ich nun schon mehrere Male teilgenommen habe. Es geht um das Kinderzimmer eines im Moment elf Jahre alten Jungen, das im Erdgeschoss liegt und ursprünglich einmal als Ladenfront mit Eingangstür diente. Leander stellt sein Kinderzimmer zweimal wöchentlich (aktuell immer Dienstag und Freitag je von 17:00 - 19:00 Uhr) allen zur Verfügung, die Lebensmittel abgeben oder entgegen nehmen möchten.
Geöffnete Stelle für Foodsharing in München
Dabei ist es völlig unerheblich, ob Teilnehmende selbst etwas beisteuern können; auch eine Bedürftigkeit muss nicht nachgewiesen werden, wie manche Erstbesucher_innen kleinlaut befürchten.
Das Projekt lebt aber natürlich davon, dass auch Menschen geben. Vorzufinden sind containerte Lebensmittel, abgelaufene Sachen, Lebensmittel von Menschen die vor ihrem Urlaub nicht alles verbrauchen konnten, Dinge die jemandem nicht schmecken, übrige Vorräte aus Betrieben und dergleichen.
Das gespendete Essen deckt alle (Un-)Arten der Ernährung ab, beinhaltet also auch Produkte wie Käse, Wurst oder Fleisch. Spannenderweise sind vor allem die Tierleichenteile nur sehr schwer unters Volk zu bringen, da der Anteil an sich vegetarisch und vegan ernährenden Personen in diesem Projekt überdurchschnittlich hoch ist. Bei meinen ersten Besuchen musste ich oft darüber schmunzeln, wenn neue Interessierte perfekt erhaltene Leichenpampe links liegen ließen.
Noch nicht abgelaufener Leberkäse aus eingehaltener Kühlkette, den (fast) niemand will.
Eine Limonadenfirma hat für das Projekt einen Kühlschrank gespendet, so dass auch Obst, Gemüse und eben einige unvegane Lebensmittel abgegeben werden können. Einen solchen Kühlschrank im Schlafzimmer stelle ich mir aufgrund des Brummens nicht sehr angenehm vor, der elfjährige Lebensmittelretter sieht das aber gelassen. Als ich ihn bei meinem ersten Besuch darauf ansprach, winkte er meine Bedenken mit einem lässigen Schwung beiseite. Alles nicht so wild. Immerhin könne er sich durch seine Schlüsselrolle auch hin und wieder eintreffende Leckereien zuerst aussuchen.
Eine Kiste Äpfel und ein paar Kleinigkeiten wie Tee oder Popcornproben.
Es gibt auch recht oft Brot, Semmeln und Brezen abzuholen, von denen dann leider keine genauen Inhaltsangaben vorhanden sind. Wer also genau auf vegane Ernährung achtet, kann im Fairteiler hauptsächlich mal das ein oder andere Obst und Gemüse mitnehmen, letztens habe ich auch mal eine Packung vegane Oreos erbeutet (und gleich einer Veganerin eine Rolle abgegeben, die noch nicht wusste, dass die normalen Oreos jetzt vegan sind).
Beispiel für einen kostenlosen Besuch im Fairteiler: Bananen, Äpfel und ein Laib Bio-Brot vom Vortag.
Adresse, Kontaktdaten und mehr über den Fairteiler, den es seit Mitte 2013 gibt, erfahrt Ihr in diesem Artikel von Merkur Online.