Dienstag, 10. November 2015

Buchvorstellung: "Local" Superfoods

Der TRIAS-Verlag war so nett, mir das Buch "Local Superfoods" von Franziska Schmid zu schicken, das vor ein paar Wochen erschienen ist.
Da mein letztes Posting hier schon lange zurückliegt, habe ich heute die Gelegenheit genutzt, mir das Buch anzusehen und mich für ein Pesto zum Abendessen inspirieren zu lassen:

Ein Blick auf das Cover verursacht erst einmal Stirnrunzeln - eine appetitliche Avocado ziert die Bildmitte. Sollte es hier nicht um "lokale" Produkte gehen, wie der Titel verspricht?
Im Buch dann Rezepte mit Bananen, Orangen, Süßkartoffeln... sogar die Mango ist vertreten.
Um es gleich zu sagen: Über diese Themaverfehlung muss man letztlich hinwegsehen, um mit dem Buch etwas anfangen zu können.
Obwohl für die Vorstellung der einzelnen "Superfoods" eine durchaus sinnvolle Struktur gewählt wurde, in der zum Beispiel anfangs immer die Saison der Pflanze genannt wird, heißt es unter diesem Punkt leider immer wieder lapidar: das ganze Jahr über erhältlich. (Nüsse, Amaranth, Quinoa, Süßkartoffel, Avocado)

Positiv ist dagegen, dass der gesamte Rezeptteil vegan bleibt. Deshalb ja auch die Vorstellung hier auf meinem Blog.
Nachdem in den letzten ca. anderthalb Jahren Stapelweise Kochbücher mit dem Schlagwort "vegan" im Titel erschienen sind, ist nun wohl "Superfood" ein neues Trendthema. Da ist es schön, wenn die supergesunden Pflanzen nicht gleich wieder mit Tiersekreten vermengt, sondern wie in diesem Fall die vegane Küche ganz selbstverständlich fortgeführt wird.

Zum Glück ist auch der anfängliche Teil ausreichend knapp gehalten, in dem beschrieben wird, was so ein Superfood denn nun eigentlich ist. Demnach gibt es keine einheitliche Definition; man kann diesen Namen einfach Lebensmitteln zuteilen, die eine überdurchschnittlich hohe Nährstoffdichte (Vitamine, Mineralstoffe) haben.

Der Rezeptteil liest sich machbar, kommt gänzlich ohne Tofu oder Seitan aus und reicht von simplen Beiträgen wie Bananeneis oder diversen Salaten bis hin zu Sanddornchutney oder Chili mit Süßlupinen.

Ich habe mir heute das Pesto mit Avocado von Seite 94 gezaubert:
Das Buch nimmt mit seinem handlichen Format nicht zu viel Platz auf der Arbeitsfläche ein.
Mein Lieblingspesto mit Rucola, das ich mir häufig mache, kommt ohne Knoblauch aus.
Es war schön, mal wieder ein Pesto mit einer dicken Knoblauchzehe zu pürieren. Das Ergebnis hat mir gut gefallen, könnte nach meinem Geschmack aber noch ein paar unpürierte Nussstückchen für mehr Biss vertragen.
Gedanklich noch ganz beim verwirrenden Titel des Buchs, habe ich bei der Avocado im Biomarkt ausnahmsweise mal nicht zur Hass aus Mexiko, sondern zur glatteren Variante aus Griechenland gegriffen.

Local Superfoods kostet 14,99 Euro. Die Seiten sind übersichtlich gestaltet und so kompakt, dass an Ausmaß sicher nichts verloren geht, sollte jemand die Kindle Edition für 11,99 Euro kaufen.


Für die nächsten Wochen hätte ich sogar wieder ein paar interessante Themen in petto, die in anderen Blogs meiner Kenntnis nach nicht so ausführlich besprochen werden: So zum Beispiel einen neuen soliden, fairen, veganen Winterschuh, Erfahrungen mit dem Wechsel zu veganem Ökostrom von Greenpeace, oder veganer Zahnersatz.
Schreibt mir bitte gern in die Kommentare, wenn Euch eines dieser Themen für einen kommenden Eintrag interessiert. Kleine Erinnerung: Die Kommentarfunktion auf diesem Blog kommt nach wie vor ohne Registrierung oder dergleichen aus.

Donnerstag, 9. April 2015

Die veganen Bällchen bei Ikea

Seit gestern gibt es in einigen Restaurants von Ikea vegane Bällchen, spätestens ab nächster Woche sollen sie in allen Märkten verfügbar sein.

Peta hat darüber schon berichtet, außer auf Facebook zum Beispiel hier im Veganblog.

Die Produktfotos haben aber natürlich meistens nicht viel mit der Realität zu tun; außerdem habe ich nirgends eine Information dazu gefunden, was die Bällchen kosten sollen und vor allem: mit was für eine Soße man sie essen soll.
Heute war ich mit einem Freund bei Ikea Brunnthal und habe zu Abend gegessen:

Aktuell gibt es (noch) kein Translight für das neue Gericht. Eine Portion mit Beilage kostet erschwingliche 3,99 Euro.
Da wir so spät dran waren, gab es die vorgesehenen Beilagen nicht mehr. Wir haben stattdessen Elchnudeln und ein paar Bällchen mehr bekommen.
Kaffee musste sein, auch wenn er natürlich überhaupt nicht zu diesem Essen passt.
In den Bällchen gibt es einiges an Gemüse zu entdecken. Es wurde also nicht einfach Tierfleisch durch Sojaschnetzel ersetzt.
Ich finde prima, dass die neue vegane Variante günstiger ist, als die Köttbullar aus Tieren.
Bei meinem Besuch waren Pommes und Kartoffelbrei schon leer; deshalb wurden mir als Beilage wahlweise Kartoffeln oder Nudeln angeboten. Nach einem kurzen Gespräch mit der halben Küchenbelegschaft stellte sich allerdings heraus, dass (zumindest in diesem Markt) Butter an den Kartoffeln war.
Die Nudeln sind allerdings ohne Ei, die Soße ohne Tierprodukte. Das kann man wohl auch an einem speziellen Infoterminal nachschlagen, hier aber für Interessierte der Beleg:

Zu den "Veggie Balls" lässt man sich am besten die Bio-Tomatensoße aus dem Kindermenü servieren.
Meine zwölf Bällchen waren schnell verspeist, geschmacklich habe ich nichts auszusetzen und werde mir das Ganze beim nächsten Mal bestimmt wieder gönnen - dann hoffentlich mit Pommes Frites.

Montag, 12. Januar 2015

Tierrechte und Veganismus in The Talos Principle

Erst einmal sehr nachträglich ein frohes neues Jahr an alle, die hier noch ab und zu vorbeischauen.
Ich habe nun ja wirklich schon länger keinen Beitrag mehr geschrieben; dass es in meiner Wahrnehmung immer mehr sehr gute Informationen zu Veganismus gibt, mag ein Grund dafür sein, vielleicht auch die Arbeit, aber ist ja nebensächlich.

Jedenfalls habe ich in der Vergangenheit ja schon ab und zu auch mal etwas über Filme gepostet, wenn ich diese interessant oder besonderes uninteressant für vegan lebende Menschen fand.
Nun habe ich in diesem Zusammenhang Lust, das noch recht neue PC-Spiel "The Talos Principle" vorzustellen.

Schöne Momentaufnahme eines der ersten Levels in The Talos Principle


Die Ausgangssituation in diesem Spiel mit ansprechender Grafik, die trotzdem keinen High-End-PC erfordert, ist diese: Ich sitze als Mensch vor einem Computer und spiele einen Roboter, zu dem ein selbst ernannter Gott spricht und ihm Rätsel stellt. Außerdem lädt ein Netzwerk von in der Gegend verstreuten Computern zu Unterhaltungen ein, durch die verifiziert werden soll, dass es sich bei mir um eine reale Person handelt.

Die Unterhaltungen mit diesen Computern sind es, die mich reizen, das Spiel denjenigen ans Herz zu legen, die offen über Rechte für verschiedenste Lebewesen nachdenken.
Um herauszufinden, ob es sich bei den Eingaben am Computer um eine legitime Person handelt, werden moralische Fragen aufgetischt, die ich teilweise sehr anregend fand. Die Antwortmöglichkeiten sind ebenso interessant, und so erstellt das mysteriöse Netzwerk im Spiel nach und nach ein psychologisches Profil der spielenden (vermeintlichen) Person. Ganz nüchtern wird dann zum Beispiel aufgeführt, welche Konflikte sich in den Antworten ergeben haben: "Gibt sowohl bei Freiheit als auch bei Qualität des Lebens an, diese Werte maximieren zu wollen, obwohl diese Ziele nicht vereinbar sind."

Um zu erfahren, wo man sich überhaupt befindet und welche Gedanken in der virtuellen Vergangenheit des Spiels bereits relevant waren, können an den Computern außerdem archivierte E-Mails und Chats eingesehen werden. Da geht es dann zum Beispiel darum, weshalb der Status der "Bürger" nicht auch Elefanten oder Walen verliehen werden sollte, wenn sogar Unternehmen den Status einer legalen Person innehaben können, obwohl diese ja fiktivere Gebilde darstellen.

Mein Roboter-Ego liest eine Überlegung zu Zivilpersonen
In einem archivierten Chat kommt die Frage auf, wie via Chat überhaupt erkennbar sein soll, ob man es mit einer realen Person oder einem fortschrittlichen Chatprogramm zu tun hat. Der Teilnehmer "veganwarrior" ist von dieser Idee besonders überrascht.

veganwarrior testet Jenny77 auf Echtheit
Diese wenigen Beispiele präsentieren sich schon im ersten Abschnitt des Spiels, es folgen aber noch weitere interessante Diskussionen über den Status von Tieren mit dem Computer.

Obwohl ich noch nicht ganz mit dem Spiel fertig bin, finde ich es bisher wunderbar. Die Landschaften sind geradezu opulent, die Rätsel fordernd aber schaffbar, die Geschichte macht neugierig und hält bei Laune.

In diesen Bunkern befinden sich jeweils ganze Welten unterschiedlicher Rätsellandschaften
So kann es aussehen, wenn man dabei ist, eines der Rätsel zu lösen, bei denen Strahlen verbunden werden müssen